Darin ist die Liebe voll

DARIN IST DIE LIEBE VOLL


Darin ist die Liebe voll, dass wir Freude tragen
wenn‘s ein Ende haben soll mit den Erdentagen.
Frohe Liebe fürchtet nicht, Liebe ist geduldig.
Sind wir auch vor dem Gericht unsres Herren schuldig.

Denn wenn uns die Furcht befällt, lässt er uns gesunden,
ist ja selbst in dieser Welt als ein Mensch erfunden,
kennt die Nacht und kennt das Leid, die uns täglich treiben,
und will auch in Herrlichkeit unser Bruder bleiben.

Liebe weiß von keiner Angst. Furcht ist längst vertrieben.
Wisse: wo du immer bangst, bist du arm am Lieben.
Er hat uns zuerst geliebt, dass wir fröhlich leben,
hat uns, auf den Tod betrübt, noch am Kreuz vergeben.

Unsre Zeit ist späte Zeit. Menschen wurden Toren,
haben Gottes Herrlichkeit und sein Wort verloren,
tauschen Liebe mit dem Hass, dienen eignem Ruhme,
aber alle Zeit ist Gras und wie Grases Blume.

Gottes Liebe muss es sein, soll die Zeit sich wenden
aus der Furcht, denn Furcht ist Pein. Herr, du magst es enden!
Mache unsre Liebe weit und den Hass zunichte,
dass wir eine Freudigkeit haben im Gerichte.

Darin ist die Liebe voll, dass wir Freude tragen,
wenn‘s ein Ende haben soll mit den Erdentagen.
Er hat uns zuerst geliebt und uns angenommen
und wird , wenn die Welt zerstiebt, selber wiederkommen!

Text: Siegbert Stehmann (~1940)
Melodie: Michael Fischer (2020)



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